Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
" Hate me, Tender_Revisited" von und mit Teresa Vittucci - Deutsches Theater Berlin" Hate me, Tender_Revisited" von und mit Teresa Vittucci - Deutsches Theater..." Hate me,...

" Hate me, Tender_Revisited" von und mit Teresa Vittucci - Deutsches Theater Berlin

PREMIERE 14. Oktober 2023 19.30, Box

#Performance #Like a Virgin #Mythos. --- In ihrer preisgekrönten Solo-Performance begegnet die Choreograf:in und Regisseur:in Teresa Vittucci einer der wichtigsten und prägendsten weiblichen Figuren judäo-christlicher Gesellschaften: der Jungfrau Maria. Voller Humor und mit großer Neugier entwirrt Vittucci das queere Potenzial dieser Ikone, welche die mitfühlende Frau und trauernde Mutter verkörpert und kulturell als Inbegriff von Reinheit, Unschuld und Perfektion gilt. In ihrem Stück begibt sich Vittucci auf einen Kreuzzug der Verletzlichkeit, um die Matriarchin Maria als mächtige Heldin und Botschafterin eines queeren Feminismus zu rehabilitieren.

 

Copyright: Lukas Beyeler

Eine Auseinandersetzung mit der Jungfrau Maria muss – wie es im Namen schon steckt – zwangsläufig damit beginnen, zuerst ihre Jungfräulichkeit zu dekonstruieren. Bevor man sich Maria als Mensch und Persönlichkeit mit berührenden Eigenschaften wie ihrer Verletzlichkeit, Barmherzigkeit und Liebe – in denen schlussendlich das feministische und agitierende Moment eines idealen Gesellschaftsvertrags steckt – nähern kann, gilt es diese größte aller Attributionen zu hinterfragen: ihren vermeintlich unversehrten Körper.

Teresa Vittucci geht dem Hymen auf die Spur: Auch Jungfernhäutchen genannt, ist es das Symbol von Keusch- und Reserviertheit, das ebendiese bewahren und beweisen soll. Hate me, Tender legt offen: Das Hymen ist ein regulierendes Konstrukt, das im Diskurs der weiblichen Sexualität eine erschreckend breit gestützte Gültigkeit hat. Vittuccis Performance wird diese Vorstellung stürzen.

Das Solo, mit dem Swiss Dance Award und dem PREMIO Nachwuchspreis ausgezeichnet, war seit 2019 europaweit auf zahlreichen Festivals und in Theatern zu sehen und ist der erste Teil von Teresa Vittuccis Trilogie in praise of vulnerability. Nach dem 2021 kreierten Duett Doom wird im März 2024 der dritte und letzte Teil der Trilogie am Tanzhaus Zürich Premiere feiern. Am Deutschen Theater Berlin wird Teresa Vittucci diesen ersten Teil mit Hate me, Tender_ Revisited erneut untersuchen und für die Box aktualisieren.

Die Performance findet auf Englisch statt.

Konzept, Text und Performance Teresa Vittucci

Ausstattung Jasmin Wiesli, Moïra Gilliéron
Dramaturgie Benjamin Egger, Johann Otten

15. Oktober 2023 19.30
in englischer Sprache
22. Oktober 2023 19.30
in englischer Sprache
25. November 2023 19.30
26. November 2023 19.30

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PACKEND UND KONTRASTREICH -- Dmitri Schostakowitschs 4. Sinfonie mit dem Hochschulsinfonieorchester der Musikhochschule Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Dmitri Schostakowitsch zog seine vierte Sinfonie nach der Hauptprobe in der Leningrader Philharmonie zurück. Er war damals Anfeindungen als "Formalist" ausgesetzt, die vor allem von Stalin ausgingen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

BESEELUNG MECHANISCHER BEWEGUNGEN -- Les Ballets de Monte-Carlo im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Les Ballets de Monte-Carlo gastierte mit Jean-Christophe Maillots "Coppel-I.A." in Ludwigsburg. Die Uraufführung fand 2019 im Grimaldi Forum in Monaco statt. Die Geschichte von Leo Delibes'…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIF UND ABGEKLÄRT -- Stuttgarter Philharmoniker mit Mozart und Bruckner in der Liederhalle STUTTGART

Leider fand die konzertante Aufführung von Puccinis "Madame Butterfly" aufgrund der Erkrankung des Chefdirigenten Dan Ettinger nicht statt. Es gab eine Programmänderung. Gleich zu Beginn faszinierte…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE SONNE ALS EINHEIT -- "Sonne/Luft" von Elfriede Jelinek im Kammertheater Stuttgart

Sonne und Luft stehen im Mittelpunkt dieses vielschichtigen Stücks von Elfriede Jelinek, das den Irrungen und Wirrungen des Menschen nachgeht. Der Umgang mit der Umwelt und dem Klimawandel spielt in…

Von: ALEXANDER WALTHER

ERGREIFEND UND TIEFGRÜNDIG -- Bach-Kantaten mit der Gaechinger Cantorey im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Das vorletzte Konzert der Reihe "Vision Bach" stand unter dem Motto "Zum Himmel wandern". Unter der inspirierenden Leitung von Hans-Christoph Rademann musizierte die Gaechinger Cantorey zunächst die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑